Chronik der Naturfreunde-Bewegung
17. März 1895 Der Schullehrer Schmiedl spricht auf der Wanderung durch den Wienerwald mit seinem Wandergenossen Katz über "Arbeiterwandern".
22., 23. und 24. März 1895 Eine Annonce erscheint in der Wiener "Arbeiter-Zeitung": Naturfreunde werden zur Gründung einer touristischen Gruppe eingeladen.
25. März 1895 Ein Schreiben geht bei den Inserenten ein: "Bezugnehmend auf die Annonce in der "Arbeiter-Zeitung" vom 22. und 23. März teilen wir in der Absicht, an der zu gründenden touristischen Gruppe uns zu beteiligen, unsere Adresse mit: Josef Rohrauer, stud.-phil., Alois Rohrauer, Metallarbeiter, Karl Renner, stud.-jur., Wien VIII, Stolzenthalergasse 14."
28. März 1895 Erste Besprechung im "Silbernen Brunnen". Ein Dreierkomitee wird gewählt: Alois Rohrauer, Anton Kreutzer, Leopold Happisch.
14. April 1895 Erster Ausflug ins Grüne. 62 Teilnehmer.
18. April 1895 Erste größere Zusammenkunft. Der Vereinsname "Die Naturfreunde" wird geschaffen.
1. September 1895 Die erste gedruckte Ausflugsordnung "Das Programm" erscheint.
16. September 1895 Gründungsversammlung des Vereins: Wien. Erster Obmann: Alois Rohrauer.
15. Juli 1897 Die Zeitschrift "Der Naturfreund" erscheint.
14. August 1898 Der erste Reise-Sonderzug von Wien nach Salzburg.
14. Januar 1900 Auf Antrag der Grazer Ortsgruppe wird der Ruf "Berg frei" zum Gruß des Gesamtvereins.
6. Januar 1901 Der erste Skiausflug findet statt.
27. Juli 1905 Gründung der Ortsgruppe München, der ersten außerhalb Österreichs.
1905 Erste Skischule der Naturfreunde.
1906 Gründung der ersten Wintersportsektion.
12. August 1907 Eröffnung des ersten Naturfreundehauses am Padasterjoch/Stubai.
1910 Auswanderer aus Österreich, Deutschland und der Schweiz gründen in New York die erste Ortsgruppe in Amerika.
1911 Gründung der Ortsgruppe Hannover.
1912 Die Ortsgruppe Karlsruhe erstellt erstes deutsches Naturfreundehaus im Schwarmbachtal/Schwarzwald (abgebrochen).
1918 Erste Bergsteigerschule der Naturfreunde.
1919 Naturfreunde gründen eine Alpinistengilde.
1920 Die ersten Jugendgruppen werden gegründet. Besondere Richtlinien enthielten die Verpflichtung, Alkohol und Tabak zu meiden.
1921 Erste Zusammenkunft in Eisenach mit dem Beschluß, eine Geschäftsstelle für Deutschland mit Sitz in Nürnberg zu schaffen.
1923 Bildung der ersten Reichsleitung: Steinberger, Nürnberg, Frank, Dresden, Schreck, Bielefeld, Sitz Nürnberg.
18. und 19. Oktober 1924 Erste Reichskonferenz in Frankfurt.
1925 Die Zusammenfassung der deutschen Ortsgruppen zu einer Reichsgruppe erfolgte.
2. und 3. Oktober 1926 Erste Reichsversammlung in Würzburg. Gründung der Naturfreundejugend Deutschlands.
1928 Erste Reichsjugendkonferenz in Probstzella. Reichsjugendleiter Burger.
24. Februar 1929 Georg Schmiedl und Karl Volkert gestorben. Nationalrat Paul Richter, Wien, übernimmt die Leitung.
1929 Mächtiger Aufschwung der NFI-Organisation, z. B. in Deutschland 829 Ortsgruppen - 60.000 Mitglieder und 220 eigene Häuser.
Juli 1931 Eindrucksvolle Kundgebung der Naturfreunde anläßlich der Arbeiter-Olympiade in Wien mit 40.000 Teilnehmer.
1933 Verbot der Naturfreunde durch den Hitler-Faschismus.
14. Februar 1934 Der Verein in Österreich wird aufgelöst. Rettung des Vermögens durch Walter Escher nach Zürich - Sitzverlegung der NFI dorthin. Ernst Moser, Zürich, wird Präsident.
1945 50jähriges Bestehen der internationalen Organisation.
Von den Naturfreunden in Amerika kommt eine Botschaft an die ehemaligen Naturfreunde in Deutschland, die Naturfreundeorganisation wieder zu gründen. Die amerikanischen Naturfreunde haben das amerikanische Kriegsministerium und den Außenminister aufgefordert, der Wiedergründung von Naturfreundegruppen in Deutschland keine Hindernisse in den Weg zu legen und das von den Nazis beschlagnahmte Eigentum zurückzuerstatten. Diese Botschaft wurde am 30. Oktober 1945 in der Frankfurter Rundschau veröffentlicht.
Eugen Eberle, Frankfurt/M., und Willi Buckpesch, Offenbach, gründeten nach der Genehmigung durch die Militärregierung in Frankfurt/M. und Offenbach die ersten Naturfreunde-Ortsgruppen nach der Nazizeit.
1946 Internationale Konferenz in Zürich nach dem 2. Weltkrieg. "Naturfreund" und "Ami de la nature" als internationale Organe.
Erste Kontaktaufnahme mit deutschen Naturfreunden in Singen/Hohentwiel. Es wurde beschlossen, zerstörte deutsche Naturfreundehäuser zu unterstützen.
1947 Interzonenkonferenz in Frankfurt. Ein Verzeichnis der Naturfreundehäuser wird gedruckt. Die Zeitschrift "Wandern und Bergsteigen" erscheint zunächst im Landesverband Bayern und wird 1959 für das ganze Bundesgebiet Deutschland herausgegeben.
1948 Wiederaufnahme der Bundesgruppe Deutschland in die NFI. Erste Interzonentagung der deutschen Jugendleiter auf der Tromm.
1949 Erste Bundesversammlung nach dem Krieg in Elmstein. Xaver Steinberger wird zum Bundesvorsitzenden gewählt. Herausgabe des Schulungsheftes "Der Jugendleiter".
1950 Erstes Bundestreffen der Naturfreundejugend Deutschlands am Hohen Meißner. Erste Bundesjugendkonferenz im Naturfreundehaus "Priwall"/Travemünde.
1950 Erste Hauptausschußsitzung der NFI nach dem Krieg in Schweinfurt. Herausgabe des Schulungsheftes "Wir sind jung". Herausgabe der seit 1949 im Landesverband Württemberg erschienenen "Kinderpost" für die Bundesgruppe.
1950 Erster Kongress der NFI in Celerina. Die NFI hat 200.155 Mitglieder, damit waren die Mitgliederzahlen von 1932 wieder erreicht.
1951 Erstes Internationales Naturfreundetreffen in Jägersfahrt/Aachen mit 6.000 Teilnehmern.
1951 Erste Bundesjugendkonferenz: Kurt Hahn wird Bundesjugendleiter.
1951 Verabschiedung der ersten Jugendrichtlinien in Deutschland. Internationaler Jugendleiter-lehrgang.
1952 Herausgabe der "Informationen der Naturfreundejugend Deutschlands".
1953 2. Kongress der NFI in Innsbruck. Kundgebung mit über 2.000 Naturfreunden aus allen Ländern. Erste Tagung der Kindergruppenleiter.
1955 Bundesversammlung in Mannheim. Fritz Rück wird zum Bundesvorsitzenden gewählt. Die Bundesgeschäftsstelle wird nach Stuttgart verlegt. Gründung des Verlages "Freizeit und Wandern". Bundesjugendkonferenz in Berlin, Herbert Faller, Bundesjugendleiter.
1956 Beteiligung der Naturfreunde am Kampf gegen die Remilitarisierung in Deutschland. Grundsatzgespräch: "Kniebis". Fritz Rück: "Von der Wanderherberge zum Kulturheim".
1958 Einweihung des Kanzelwandhauses. Verabschiedung der Richtlinien für die Naturfreunde-Jugendarbeit.
1961 Beteiligung der Naturfreundejugend an der Ostermarschbewegung. Verabschiedung der Richtlinien für die Fachgruppen und Referate.
1963 Bildung der "Arbeitsgemeinschaft Familienferien - Familienerholung" mit der Arbeiterwohlfahrt.
1965 Internationale Anden-Expedition der Naturfreunde.
1965 Hindukusch-Expedition der Bundesgruppe.
9. bis 12. Juni 1966 Erstes Bundestreffen der deutschen Naturfreunde in Konstanz mit vielen kulturellen, sportlichen und touristischen Veranstaltungen. 6.000 Teilnehmer.
1967 Herausgabe von "Schnittpunkt" durch die Naturfreundejugend.
1968 Beteiligung der Naturfreunde an der Kampagne gegen die Notstandsgesetze. Kulturtage der Naturfreundejugend Deutschlands in Offenbach.
1969 Bundesversammlung in Karlsruhe. Entschließung zur Jugendarbeit, Grundsätze für Naturfreundehäuser.
1970 Internationale Anden-Expedition.
1971 Bundesversammlung in Bremen, Willy Brandt spricht zu den Delegierten.
1971 Anden-Expedition der deutschen Naturfreunde.
1971 12. Bundesjugendkonferenz in Leverkusen. Verabschiedung des "Arbeitsprogramm der Naturfreundejugend Deutschlands".
1972 Internationaler Kongress in Genf. Grundsätze zur Reorganisierung der NFI.
20. und 21. Oktober 1973 Großveranstaltung der Naturfreundejugend in Dortmund: "Umweltschutz".
1974 Seminar über Leitsätze zum Umweltschutz und zum politischen Standort der NFI. Großveranstaltung der Naturfreundejugend in Dortmund "Freizeit und Kultur".
1975 Die NFI hat 300.000 Mitglieder. "Kultur- und Sporttreffen" der NFJD in Marburg.
1976 Zentrales Treffen der NFJD Mannheim.
1978 Auf dem Arbeitskongress der deutschen Naturfreunde in Wart werden Voraussetzungen für eine Weiterentwicklung der Arbeit, insbesondere in den Bereichen Freizeit, Bildung und Kultur geschaffen. Die Naturfreunde-Touristik erhält mit der Neukonzeption der Touristikleiterausbildung eine moderne Grundlage.
2. bis 4. November 1979 16. Bundeskongress in Saarbrücken. Verabschiedung des Leitantrags zur Naturfreunde-Arbeit, des Antrags zur Verkehrspolitik und der Sportpolitischen Erklärung.
26. bis 28. September 1980 Bundestreffen der Naturfreundejugend in Wuppertal.
21. Oktober 2000 Umbenennung des Landesverbandes Westfalen in Landesverband NRW
09. Juni 2001 Verschmelzung des Landesverbandes Rheinland mit dem Landesverband NRW
2005 100 Jahrfeier der Nathurfreunde Deutschland e.V.
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